Jodophore sind jodhaltige Desinfektionsmittel . Sie werden zum Reinigen und Desinfizieren von Gerätschaften und zur Zitzendesinfektion benutzt. Nach der Anwendung kann es zu einem Anstieg des Jodgehalts in der Milch kommen.
Dabei sollte der Jodgehalt der Milch nicht über 0,2 mg/kg betragen; etwa 0,05 mg Jod sind natürlicherweise in einem Liter Milch enthalten. Bei einem täglichen Verzehr von mehr als 0,2 mg Jod/kg können Schilddrüsenerkrankungen entstehen. Durch Kumulation der Jodbelastung bei nicht sachgemäßer Desinfektion im Erzeugerbetrieb und bei der Milchverarbeitung kann diese Menge bereits bei einem täglichen Verzehr eines halben Liters Milch überschritten werden.
Quartäre Ammoniumverbindungen sind oft unbefriedigend in ihrer Desinfektionswirkung, neigen zur Schaumbildung und können wegen ihres großen Haftvermögens an Oberflächen zu Verunreinigungen der Milch führen. In vielen Ländern sind diese Substanzen deshalb nicht zugelassen, wohl aber in Deutschland.
Toxikologisch bedenklich ist die Kontamination der Milch mit chlorierten Kohlenwasserstoffen. Eine Gruppe davon, Hexachlorcyclohexan (HCH), wird als Entwesungsmittel im Stallbereich verwendet. Das Tier nimmt das HCH über die Lunge oder die Haut auf. Auch durch HCH-haltige Euterpflegemittel sowie importierte Kraftfutter, die mit Pestiziden verunreinigt sind, kann Milch mit chlorierten Kohlenwasserstoffen kontaminiert werden.
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