Bienen saugen den Nektar oder Honigtau mit ihrem Rüssel m ihre Honigblase auf. Jeweils etwa 70 Milligramm Nektar können so in den Bienenstock transportiert werden. Die Bienen versorgen sich davon selbst mit einem sehr geringen Teil. Der überwiegende Teil wird in den Stock geflogen und von Biene zu Biene weitergegeben, wobei enzymreiche Sekrete aus ihren Drüsen zugemischt werden.
Diese Sekrete enthalten zahlreiche Enzyme wie Invertase, Glucosidase, Diastase und Phosphatase. Ebenso gelangen Eiweiße und verschiedene Aminosäuren in den Honig. Nektar besteht zu etwa 70 Prozent aus Wasser und kann schnell in Gärung übergehen. Zur besseren Haltbarkeit wird er von den Bienen eingedickt. Der Wasserentzug geschieht durch wiederholtes Auspressen und Ansaugen des Honigblaseninhalts. Ist der Wassergehalt des Honigs auf etwa 30. Prozent gesunken, wird er an den Wabenzellwänden abgelagert Durch Luftzirkulation und durch die relativ hohe Innentemperatur im Stock reduziert sich der Wassergehalt auf einen Wert von 20 Prozent.
Die Reifezeit des Honigs beträgt 1 bis 3 Tage, danach wird er mit einem fast wasser- und luftundurchlässigen Wachsdeckel verschlossen. Während der Reifezeit beginnen die Enzyme ihre Wirkung zu entfalten und spalten die enthaltene Saccharose in Frucht- und Traubenzucker auf; außerdem bilden sich Gluconsäure und Wasserstoffperoxid . Durch die Gluconsäure sinkt der pH-Wert auf 3,5 bis 5,5, wodurch der Honig haltbarer wird. Aminosäuren die mit Frucht- und Traubenzucker reagieren, geben dem Honig Farbe und Aroma. Fertig verdeckelter Honig ist der Hinweis für den Imker, die Waben aus dem Stock zu nehmen.
Ein Kilogramm Honig entspricht drei Kilogramm Nektar oder 20.000 Honigblasenfüllungen, wofür fünf Millionen Blüten angeflogen und etwa 10.000 Flugkilometer zurückgelegt werden müssen.