Der natürliche Jodgehalt unserer Lebensmittel ist mit Ausnahme von Seefisch und Milchprodukten sehr gering. Jod ist als Spurenelement lebensnotwendig für den menschlichen Organismus . Es ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin.
Die normale Funktion der Schilddrüse ist von einer ausreichenden Jodzufuhr durch die Nahrung abhängig. Einen Jodmangel versucht die Schilddrüse durch eine krankhafte Vergrößerung, den Kropf, auszugleichen. Vor allem der Süden Deutschlands gehört zu den Jodmangelgebieten Europas, die Jodversorgung über Lebensmittel ist hier in der Regel nicht ausreichend. Statt der gewünschten Zufuhr von 200 µg Jod pro Tag beträgt die durchschnittliche Aufnahme hier meist 120 bis 150 µg Jod pro Tag.
Jodarme Ernährung führt deshalb vor allem bei Frauen zur Kropfbildung. Insgesamt leiden in Deutschland rund 30 Prozent der Bevölkerung, also knapp 25 Millionen Menschen, an einer durch Jodmangel verursachten Schilddrüsenvergrößerung. Meeresalgen vermögen Jod aus dem Meerwasser anzureichern. Algen wiederum dienen Fischen zur Nahrung, wodurch Jod in die Nahrungskette gelangt. Meerestiere weisen daher einen besonders hohen Jodgehalt auf. So enthalten beispielsweise 150 Gramm Rotbarsch den halben Tagesbedarf eines Erwachsenen. Gewisse Mengen Jod sind außerdem in Milch und Milchprodukten enthalten.
Ernährungswissenschaftler und Mediziner empfehlen, jodiertes Kochsalz zu verwenden. Das im Handel angebotene Jodsalz weist einen Jodgehalt zwischen 15 und 25 Milligramm Jod je Kilogramm auf. Auch der Gesetzgeber hat dieser Empfehlung Rechnung getragen: Seit Juni 1989 zählt jodiertes Kochsalz nicht mehr zu den diätischen Lebensmitteln und darf nun auch für die industrielle Herstellung von Nahrungsmitteln und in der Gastronomie verwendet werden. Jedoch nutzen nur etwa fünf Prozent der Lebensmittelhersteller diese Möglichkeit, wohingegen inzwischen rund 43 Prozent aller Haushalte jodiertes Kochsalz verwenden. Eine Kennzeichnung »mit jodiertem Speisesalz « ist bei der Verarbeitung in industriellen Produkten allerdings generell notwendig.
Das allgemeine Joddefizit der Bevölkerung kann mit jodiertem Salz allein nicht ausgeglichen werden, da über eine tägliche Salzmenge von ein bis zwei Gramm höchstens 50 µg Jod aufgenommen werden. Regelmäßig Gerichte mit Fisch oder anderen Meerestieren sowie die Verwendung von würzenden Algenarten können unseren Jodbedarf decken. Das Bundesgesundheitsamt hat 1992 eine Neubewertung von Algenprodukten mit besonders hohem Jodgehalt aus ernährungsmedizinischer Sicht vorgenommen und empfohlen, die Jodzufuhr nicht über 300 µg Jod pro Tag zu steigern; es verbietet, Meeresalgen als Lebensmittel zu verkaufen.