Viehzucht auf Weiden gehört in manchen Betrieben schon der Vergangenheit an. Die Tiere werden zum Teil nur noch in einem Laufstall, meistens sogar in einer dauerhaften Anbindehaltung gehalten. In extrem kurzen Standboxen oder mit Hilfe von so genannten »Kuhtrainern«, die Stromstöße aussenden, wird das Tier dazu gebracht, dass sein Hinterteil beim Koten und Harnen in der gewünschten Richtung steht, um eine gewisse Zielgenauigkeit zu erreichen.
Das Tierfutter beeinflusst Qualität und Quantität der Milch. Zucht und veränderte Fütterung führten in Deutschland seit 1950 zu einer Zunahme der durchschnittlichen Milchleistung um 50 Prozent. Die Grundfutterration, bestehend aus Gras und Heu, wird ergänzt durch Kraftfutter (Weizen, Gerste, Sojaschrot, Tierkörperanteile, Futtermittel synthetischer und mikrobieller Herkunft). Die Bedeutung des arbeits- und kostenintensiven Heus geht immer mehr zurück. Weit überzogen sind die von den Herstellern geweckten Erwartungen wie: »Ein Kilogramm Kraftfutter ergibt zwei Liter Milch«. Tatsächlich werden jedoch Modellrechnungen angestellt wie: »Erhöhe die Kraftfuttergabe um x, erhalte y mehr Milch«, was zeigt, dass die Milchkuh als eine Art zu optimierende Produktionsmaschine angesehen wird.