Die großflächige Verwendung von Pestiziden geht auf die vielen Insektenarten zurück die in Teesträucher vorkommen. Im asiatischen Raum gehören dazu rund 230 verschiedene Insekten. 2012 hat Greenpeace hat in Indien 49 Tees auf Pestizidrückstände getestet. 94 Prozent der Teeproben wiesen mindestens ein Pestizid auf, in 29 der getesteten Tees ließ sich ein Cocktail aus mindestens zehn Pestiziden nachweisen. 23 der Pestizide waren nicht für die Verwendung in indischen Teeplantagen zugelassen. In 29 Tees lagen die Rückstände über der zulässigen Pestizidhöchstmenge.[1]
Untersuchungen in Deutschland zeigen dagegen bei Pestiziden ein anderes Bild: So hat sich die Rückstandssituation nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in den letzten Jahren deutlich verbessert: während 2008 noch 5,7 % der Teeproben beanstandet werden mussten, waren es 2011 nur noch 1,4 % der Teeproben über der zulässigen Pestizid-Höchstmenge. Im Rückstandsmonitoring 2015 wurden Tees auch auf natürliche Giftstoffe untersucht. In 67 Proben wurden nur sehr geringe Mengen der Schimmelpilzgifte Aflatoxin und Ochratoxin A gefunden. Des Weiteren wurden 291 Proben von Tee und teeähnlichen Erzeugnissen auf die sekundären Pflanzeninhaltstoffe Pyrrolizidinalkaloide untersucht. Hierbei wurde der Eingriffswert in 24 % der untersuchten Kamillenblütenteeproben, in 22 % der Kräuterteeproben, in 29 % der Melissenteeproben, in 35 % der Pfefferminzteeproben und in 63 % der Rooibosteeproben überschritten. Pyrrolizidinalkaloide zeigen im Tierversuch eine krebserzeugende und erbgutverändernde Wirkung. In hohen Dosierungen und bei längerfristiger Aufnahme können diese Alkaloide auch die Leber schädigen. Ebenfalls im Monitoring 2015 wurde Tee auch auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht, die als krebserzeugend eingestuft sind. 2015 wurden erhöhte PAK-Gehalte sowohl in Schwarzem als auch Grünem Tee festgestellt. Da es sich bei polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen um fettlösliche Stoffe handelt, ist der Übergang in den mit Wasser aufgegossenen Tee vernachlässigbar. [2] Ein Problem ist, dass es keinen gesetzlichen Grenzwert gibt, wie viel von diesen Stoffen im Tee enthalten sein darf. Nach den Ergebnissen eines Tests wurden einige Tees jedoch vom Markt genommen.
[1] https://www.greenpeace.org/india/Global/india/image/2014/cocktail/download/TroubleBrewing.pdf
[2]www.bvl.bund.de/DE/08_PresseInfothek/01_FuerJournalisten/01_Presse_und_Hintergrundinformationen/01_Lebensmittel/2017/2017_11_08_PI_Tee.html