Obstanbau – konventionell kontra ökologisch

2022 wurde in Deutschland auf rund 75.000 Hektar Obst angebaut.[1] Davon werden 49.100 Hektar für den Obstbaumanbau genutzt[2]. Wo früher alte und große Obstbäume standen, findet man jetzt maschinen- und pflückgerechte Niedrigstamm-Obstplantagenbäume[3]. Neben einem regelmäßig hohen Ertrag und einem hohen Anteil großer Früchte, stand vor einigen Jahren die Entwicklung von Resistenzen gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge im Vordergrund der Obstsortenzüchtung. Heutzutage steigt die Nachfrage nach nachhaltigem, unbehandeltem Obst aus ökologischem Anbau.[4]

Das Ziel des ökologischen Obstanbaus ist es, so ressourcenschonend und umweltfreundlich wie möglich zu produzieren. Es werden im Gegenteil zum konventionellen Anbau keine Pestizide, Herbizide oder sonstige synthetische Stoffe verwendet. Gedüngt wird mit natürlichen Mitteln, wie kompostiertem Mist oder Vinasse.[5] Statt zum chemischen Pflanzenschutzmittel zu greifen, nutzen Öko-Landwirte einerseits tierische Helfer wie Marienkäfer und Raubmilben und andererseits Pflanzenextrakte und Pheromone als natürliche Schutzmittel.[6] Die Natur hilft mit!

Trotzdem wird ein Großteil des Obstes konventionell angebaut, da es die sicherere und ertragreichere Methode des Anbaus ist. Durch den Einsatz von synthetischen Düngern und Pestiziden wird die Pflanze mit hoher Wahrscheinlichkeit gut gedeihen und der Ertrag vor Fressfeinden so gut wie möglich geschützt. Außerdem ist mit dem ökologischen Anbau ein erheblicher Mehraufwand verbunden, wodurch die Endprodukte im Vergleich teurer sind, was einige Konsumenten zurückschrecken lässt.[7]

(Stand 04.2024)

Autor: KATALYSE Institut

[1] https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/haetten-sies-gewusst/infografiken/obstanbau-in-deutschland-2022

[2] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/09/PD22_394_412.html#:~:text=WIESBADEN%20%E2%80%93%20In%20Deutschland%20gibt%20es,um%209%2C2%20%25%20zur%C3%BCck.

[3] Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID): Äpfel, Verbraucherdienst, Heft Nr. 3111, Bonn 1993

[4] https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/20-oeko-barometer-2021.html

[5] https://naturhof-wolfsberg.de/obstbaubetrieb/oekologischer-obstanbau.html

[6] https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/umstellung/oeko-was-ist-anders/obstbau/

[7] https://ratbox.de/oekologischer-landbau

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