Neben dem haushaltsüblichen Trinkwasser unterscheidet man in Deutschland natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser.
Natürliches Mineralwasser ist Grundwasser aus geschützten Wasservorkommen (z. B. aus Vulkangestein). Das Wasser muss in seinen Bestandteilen und in seiner ernährungsphysiologischen Wirkung bewahrt bleiben. Die ursprüngliche Reinheit und die Eigenart dürfen nicht nachträglich verändert werden.
Tafelwasser ist ein »nachgemachtes Mineralwasser«, das aus normalem Trinkwasser oder Mineralwasser unter Zusatz von natürlichem, salzhaltigem Wasser, Meerwasser oder Mineralsalzen hergestellt wird. Bekannt ist vor allem das Sodawasser, welches einen Natriumhydrogencarbonatgehalt (NaC03) von mindestens 570 Milligramm je Liter aufweisen muss.
Quellwasser wird aus unterirdischen Wasservorkommen und aus einer oder mehreren natürlichen oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen. Im Gegensatz zum Mineralwasser sind keine Mindestgehalte an Mineralsalzen vorgeschrieben.
Auch abgefülltes Trinkwasser muss die gleichen Anforderungen wie Quell-, Tafel- und Leitungswasser erfüllen. Heilwasser nimmt eine Sonderstellung ein, da es zur Behandlung von Krankheiten geeignet ist. Aus diesem Grund ist Heilwasser auch kein Lebensmittel, sondern gehört zu den freiverkäuflichen Arzneimitteln. Zu den verbreitetsten Heilwassersorten zählen die Sulfatwässer, die unter anderem bei Gallenerkrankungen verordnet werden. Grundsätzlich sollte man Heilwasser nur entsprechend den Empfehlungen eines Arztes trinken.
Der jährliche Mineral-, Tafel- und Heilwasserkonsum pro Kopf hat sich von 1980 (40 Liter) bis 1993 (92 Liter) mehr als verdoppelt. Damit liegen die Deutschen weltweit an erster Stelle. Dieser Trend hält an, denn immer mehr Verbraucher ziehen Mineralwasser dem Leitungswasser vor. Das Misstrauen gegenüber dem aufwendig aufbereiteten Leitungswasser und die Unkenntnis der Verbraucher über die Qualität ihres Trinkwassers lassen nach jedem neuen Fall von Wasserverschmutzung die Nachfrage nach Flaschenwasser steigen. Der Vertrauensvorschuss, den das Flaschenwasser genießt, treibt die Umsätze der Brunnenbetreiber in die Höhe. Rund 350 verschiedene Sorten Mineral-, Quell- und Tafelwässer werden derzeit in den Super- und Getränkemärkten angeboten.
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