Tee: Kräutertees und Aufgüsse

Unter Kräutertees versteht man Getränke, die durch einen Aufguss mit Wasser aus getrockneten Pflanzenteilen bereitet werden. Sie fallen unter teeähnliche Erzeugnisse und dürfen daher bei der Angabe der enthaltenen Pflanzenart als »Tee« bezeichnet werden. Manche Kräutertees unterliegen dem Lebensmittelgesetz (LMBG), andere Sorten (Arzneitees) dem Arzneimittelgesetz.

Um einen Arzneitee handelt es sich, wenn dieser zu medizinischen und therapeutischen Zwecken geeignet ist. Gut die Hälfte des Einzelhandelsumsatzes mit Tee entfällt auf Kräutertees, wovon etwa 90 Prozent als zubereitungsfertige Aufgussbeutel verkauft werden. So werden allein in Deutschland rund 25 Prozent der weltweiten Kamillenteeproduktion getrunken. Zur Aromatisierung werden Pflanzenteile wie Jasminblüten oder Vanilleschoten verwendet oder natürliche bzw. naturidentische Aromen zugesetzt. Mit Ausnahme des Matetees enthalten sie kein Koffein, allerdings liefern einige Kräutertees Mineralstoffe und Vitamine, wie die Vitamin-C-reichen Hagebutten- und Brennnesseltees.

 

Die wichtigsten Kräutertees

Kräutertees Erzeugerländer Erntezeit
Pfefferminztee Mittelmeerraum und Südostasien Bis zu dreimal im Jahr vor der Blüte
Kamillentee Europa Juni bis Juli, drei bis fünf Tage vor dem Aufblühen
Hagebuttentee China, Chile und Staates des Balkan Juli bis Spätherbst
Hibiscusblütentee (Malventee) Sudan sowie Thailand, China und Mexiko Zu Beginn der Blüte
Fencheltee Mittelmeerraum, Lieferländer: China, Ägypten und die Staaten des Balkan September bis Oktober
Melissentee Spanien und Staaten des Balkan Juni bis September
Lindenblütentee Europa, Türkei und Staaten des Balkan Sommerlinde zweite Junihälfte, Winterlinde zwei bis drei Wochen später
Matetee Südamerika Blätter der Stechpalme, die im Urwald wächst, ganzjährig
Brennnesseltee Europa Ende April bis Anfang Mai
Brombeerblättertee Europa April bis Juni
Apfeltee Staaten des Balkan Aus Wildäpfeln hergestellt: Sommer/ Herbst

Viele Kräutertees haben gesundheitsfördernde Eigenschaften, sind als Naturheilmittel bekannt und gehören seit Jahrhunderten zur Hausapotheke. Ihre Heilkraft beruht meist auf ihren ätherischen Ölen.[1]

[1] Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID): Kräutertee, Verbraucherdienst, Heft 1222/91, Bonn

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