Herkunft und Gewinnung von Honig

Honige werden nach der Pflanzenherkunft unterschieden. Blütenhonige stammen überwiegend aus dem Nektar blühender Pflanzen. Honigtauhonige bestehen aus Sekreten von Insekten (Blattläusen) oder von Pflanzen.

Honig, der sich noch in verdeckelten und brutfreien Waben befindet, wird als Waben- oder Scheibenhonig verkauft. In ihm können sich auch industriell hergestellte Wabenanteile befinden, die in den Bienenstock »geschmuggelt« wurden. Das Angebot und die Nachfrage nach diesem Honig sind sehr gering. Die schonendste und auch teuerste Möglichkeit, Honig zu gewinnen, ist die Tropftechnik (Tropfhonig). Hier bleibt relativ viel Honig in den Wabenwandungen zurück. Daher bedient man sich häufig einer Zentrifuge, die den Honig vollständig herausschleudert (Schleuderhonig). Die ergiebigste Methode ist das Abpressen (Presshonig). Die Art der Gewinnung muss nicht deklariert werden. Damit Honig flüssig und abfüllbar wird, erhitzt man ihn üblicherweise auf Temperaturen um 65 °C für eine Dauer von 30 Sekunden; anschließend wird der Honig schnell auf 50 °C abgekühlt. Ökologisch orientierte Imkereien arbeiten mit Temperaturen um 40 °C, da der Honig bei dieser Temperatur weniger geschädigt wird.

Die Eintragszeiten der Haupthonigsorten sind Juni und Juli. Frühhonige werden bis Ende Mai gesammelt. Den Späthonig liefern spätblühende Pflanzen im August und September. Wenn Honige aus einer bestimmten Gegend stammen, dürfen sie als solche bezeichnet werden. Heidehonig beispielsweise muss zum überwiegenden Teil aus der Heide stammen. Da man aber den eifrigen Bienen nicht die Pflanzen vorschreiben kann, auf denen sie sammeln sollen, gibt es keine hundertprozentigen Sortenhonige. Mit Hilfe der Pollenanalyse lässt sich die Sorte eines Honigs bestimmen. So sind Tannenhonige pollenfrei, Akazienhonige pollenarm, beim Klee beträgt der Pollenanteil mindestens 50 Prozent und beim Rapshonig gar 66 Prozent.

Wird eine geographische Herkunft wie »deutscher Honig« angegeben, so muss dieser ausschließlich aus Nektaren deutscher Lande gewonnen sein. Importhonig kann, muss aber nicht, als »Importhonig« gekennzeichnet werden. Nach dem Verwendungszweck werden Speise-, Industrie – und Backhonige unterschieden. Die meisten im Handel befindlichen Honige sind Mischhonige unterschiedlicher pflanzlicher oder geographischer Herkunft wie Blütenhonige. Nicht zuletzt im Sinne des Verbrauchers, der Honige mit gleich bleibender Qualität verlangt, werden verschiedene Honige gemischt. 

Mit einem jährlichen Konsum von 1,4 Kilogramm pro Kopf sind die Deutschen Weltmeister im Honigessen. Die deutsche Honigproduktion kann den Bedarf nicht decken, weshalb rund 80 Prozent durch Importe gedeckt werden. Die Welthonigproduktion liegt bei etwa 1,2 Millionen Tonnen jährlich, jedoch kommen nur etwa 300.000 Tonnen auf den Weltmarkt, da der größte Teil von minderwertiger Qualität ist und sich deshalb nicht für den Export eignet. Bedeutende Honigausfuhrländer sind China, Mexiko, Argentinien und die ehemalige UdSSR. In den Ländern der Europäischen Union werden jährlich etwa 80.000 Tonnen Honig gewonnen, davon in Deutschland allein etwa 20.000 Tonnen.

Veröffentlicht in G - M, H und verschlagwortet mit , , .

Ein Kommentar

  1. Pingback: Honig – Chemie in Lebensmitteln – KATALYSE Institut

Kommentare sind geschlossen.