Mit der Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf , auch unter dem botanischen Namen Cannabis sativa bekannt, werden derzeit neben der Hanffasernutzung auch die Möglichkeiten der Hanfsamennutzung untersucht. Seit 1984 ist Hanfanbau in Deutschland gesetzlich verboten, obwohl der Faserhanfanbau seitens der Europäischen Union subventioniert wird.
Während in vielen west- und osteuropäischen Staaten Hanf zur Fasergewinnung für die Herstellung von Papier und Textilien angebaut wird, ist die Hanf ölnutzung bisher weitgehend vernachlässigt worden. Daten aus den Anbauländern zeigen, dass der Hanf unter ökologischen Gesichtspunkten eine weitgehend selbstverträgliche Pflanze ist und ohne Pestizidanwendung auskommt. Als ideale Fruchtwechselpflanze kann der Hanf insbesondere für den ökologischen Landbau von besonderem Nutzen sein. Im Gegensatz zu den heute in Mitteleuropa angebauten Ölpflanzen, wie Raps und Sonnenblumen, bietet Hanf beim Anbau deutliche Umweltvorteile.
Wo es möglich erscheint, sollten daher die Chancen des Hanfs zur Ölgewinnung untersucht werden. Schließlich hat Hanfsamen unter allen Pflanzen den höchsten Gehalt an essentiellen Fettsäuren. Das aus Hanfsamen gewonnene Öl enthält nur etwa 8 Prozent gesättigte Fette . Gemahlener Hanfsamen kann zu einer Paste zerstoßen werden, zu Hanfbutter, die stark an Erdnussbutter erinnert. Gemahlener Hanfsamen kann für die Zubereitung von Brot- und Kuchenteigen sowie Eintöpfen und als Müslizutat verwendet werden. Hanf öl eignet sich besonders als kalt gepresstes, unraffiniertes Speiseöl für die kalte Küche.
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