Nicht jede Ernährungsrichtung ist eine sinnvolle Alternative zur üblichen gemischten Kost. Was im Erwachsenenalter begrüßenswert erscheint, beispielsweise der geringe Energiegehalt der Nahrung, kann im Säuglingsalter zu erheblichen Ernährungsproblemen führen Alle Autoren über Alternativkost im Säuglingsalter sehen die Muttermilch als die ideale Ernährung an.
Kann oder will die Mutter jedoch nicht stillen, gehen die Empfehlungen bezüglich geeigneter Alternativen auseinander. Was die Gestaltung und auch den Beginn der Einführung von Beikost angeht, existieren unterschiedliche Meinungen. Die Verwendung industriell gefertigter Milchnahrung ist wahrscheinlich die sicherste Alternative. Diese unterliegt den strengen gesetzlichen Vorschriften der Diätverordnung.
Die Flaschennahrung muss leicht verdaulich sein und dem Bedarf entsprechen. Deshalb sind die Nährstoffe bei Anfangsnahrung denen der Muttermilch angepasst. Befürworter der Vollwert- und Naturkost gehen mit ihren Empfehlungen oft über das Nährstoffoptimum hinaus. Vitalität und Formkräfte, wie sie in den gewachsenen Lebensmitteln vorhanden sind, werden angeboten. Die Flaschennahrung besteht hier also nicht aus einem Nährstoffgemisch, sondern aus mehr oder weniger unveränderten Lebensmitteln (verdünnte Milch mit Getreide und anderen Zutaten) ohne Zusatz von synthetischen Vitaminen und isolierten Einzelsubstanzen.
Soll die Milchersatznahrung trotzdem im Haushalt hergestellt werden, empfehlen wir die Droese-Stolley-Milch (kohlenhydrat- und fettangereicherte Halbmilch). Hierbei handelt es sich um eine Milchnahrung, die im Energiegehalt, in der Nährstoffrelation sowie im Fettsäuremuster der Frauenmilch angenähert ist und somit eine zufriedenstellende Ernährung des Säuglings ermöglicht.
Die Beikost sollte insgesamt ausgewogen sein und eine optimale Nährstoffversorgung bieten. Gemüse-
Kartoffel-Brei mit Keimölzusatz kann als erste Beikostmahlzeit im fünften Monat eingeführt werden, gefolgt von einem frischen Rohkostbrei mit Keimölzusatz und einem gekochten Vollkornbrei und Obst.
Die Eisenversorgung ist gesichert, solange voll gestillt wird. Bei nicht gestillten Säuglingen ist der Eisenbedarf nur aus pflanzlichen Quellen kaum zu decken. Es wird daher ein Zusatz von 20 Gramm Fleisch zwei- bis dreimal in der Woche empfohlen.