In Deutschland werden auf rund 33.100 Hektar Äpfel angebaut, das sind 67% der Baumobstanbaufläche. Heutzutage stehen auf Apfelplantagen 10- bis 20-mal so viele Bäume, wie noch in den 1970er Jahren. Die Bäume sind nicht mehr so alt und groß, sodass sie auch ohne Leiter gut zu erreichen sind. Zu den wenigen Anbaugebieten in Deutschland zählen Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Viele Apfelsorten, insbesondere ältere, eignen sich nicht für den erwerbsmäßigen Anbau. Nur etwa 30 Sorten haben größere Bedeutung am Markt. Der „Elstar“ ist die beliebteste Apfelsorte. Er belegt rund 24,1% der Apfelanbaufläche in Deutschland.[1] Da 2021/22 jeder Bundesbürger durchschnittlich 22,4 kg Äpfel im Jahr verzehrte, ist der Apfel ist hierzulande das mengenmäßig beliebteste Obst.[2]
Da es sich bei Apfelkulturen um Dauerkulturen handelt und somit die Bäume viele Jahre auf einer Plantage stehen, müssen Bauern die Risiken von Krankheiten und Schädlingen so gering wie möglich halten. Würde ein Bauer große Teile seiner Plantage an eine Krankheit oder Schädlingsbefall verlieren, hätte das katastrophale Auswirkungen, da die Neupflanzung von Apfelbäumen wesentlich länger dauert, als bei anderem Obst. Die meisten Apfelbauern, setzen auf kontrolliert-integrierten Anbau um das natürliche Gleichgewicht der Plantage zu erhalten und die Nützlinge, die bei der Schädlingsbekämpfung eine große Hilfe sind, zu schützen. (vgl. Fußnote 1)
Bevor ein konventionell angebauter Apfel in die Hände des Verbrauchers kommt, hat er bereits einige Behandlungen hinter sich. Üblich sind: eine Nachwinterspritzung, zwei Vorblütespritzungen, eine Blütespritzung, zwei Nachblütespritzungen sowie zwei Obstmadenspritzungen. Zusätzlich werden häufig auch noch Schorf- und Lagerspritzungen durchgeführt. Sollte der Apfel trotz aller Behandlung eine braune Schale bekommen, hilft ein Tauchbad in Antioxidantien.
Viele Menschen kaufen Obst nur „mit den Augen“, weil sie glauben, dass ein schöner Apfel auch gut schmecke und von hohem Nährwert sei. Diesem Bedürfnis des Konsumenten nach optisch gefälligen Produkten kommen die EU-Vermarktungsnormen sehr weit entgegen. Demnach müssen Äpfel, die in den Handel kommen, einen Durchmesser von mehr als 60 Millimetern und ein Mindestgewicht von 90 g haben. Wenn ein Apfel einen gewissen Reifegrad erlangt hat, darf er auch mit einem Durchmesser von mindestens 50 mm und einem Mindestgewicht von 70 g verkauft werden. Die Größe des Apfels, seine Farbe und der Zustand seiner Schale entscheidet darüber, in welche Güteklasse er aufgenommen wird. Die qualitativ höchste Klasse ist Klasse Extra, gefolgt von Klasse I und Klasse II.[3] [4]
Seit Anfang 1991 dürfen in Deutschland auch gewachste Äpfel verkauft werden. Obwohl Äpfel nach deutschem Recht nicht gewachst werden dürfen, müssen gewachste Äpfel aus anderen EU-Staaten zum Verkauf in Deutschland zugelassen werden. Gewachste Äpfel müssen in Deutschland deutlich gekennzeichnet werden. Eigentlich haben Äpfel von Natur aus eine Wachsschicht, die Dicke dieser Schicht ist abhängig von der Apfelsorte. Gewachste Äpfel können nach dem man sie gewaschen und mit einem Küchentuch abgerieben hat, unbedenklich mit Schale verzehrt werden.[5]
Der Apfel zählt zu einem der gesündesten Lebensmittel der Welt. Doch manche Sorten sind gehaltvoller als andere. Die Sorte „Jonagold“ enthält beispielsweise durchschnittlich nur 15,5 Milligramm Vitamin-C pro 100 g, jedoch schützt er mit seinem hohen Gehalt an Flavonoiden und seinem hohen antioxidativen Potential effektiv vor Herzinfarkten und Krebs. (vgl. Fußnote 3)
(Stand 12.2023)
Autor: KATALYSE Institut
[1] https://www.bzfe.de/inhalt/aepfel-erzeugung-4123.html
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/247425/umfrage/die-beliebtesten-obstsorten-der-deutschen/
[3] http://www.medipresse.de/ernaehrung-fitness/der-gesuendeste-apfel-160.html
[4] https://www.bzfe.de/inhalt/aepfel-einkauf-und-kennzeichnung-703.html
[5] https://www.bzfe.de/forum/index.php/forum/showExpMessage/id/44925/page1/20/searchstring/+/forumId/3