Rohwasser wird heute häufig durch teure und technisch aufwendige physikalische, chemische und biologische Verfahren für den menschlichen Gebrauch wiederverwendbar gemacht. Bis zu acht Aufbereitungsstufen durchläuft das Rohwasser, ehe es wieder zu genießbarem Trinkwasser geworden ist. Die Trinkwasseraufbereitung soll Verunreinigungen wie große Teilchen, gelöste Partikel, Schwebstoffe und Schadstoffe entfernen, die Beschaffenheit des Wassers während der Verteilung und Nutzung sicherstellen (Entsäuerung, Enteisung, Enthärtung) und unerwünschte Keime abtöten oder entfernen (Entkeimung und Desinfektion). Die Trinkwasserverordnung erlaubt zur Aufbereitung von Rohwasser eine Reihe von chemischen Zusätzen. Mit ihnen werden beispielsweise der pH-Wert des Trinkwassers eingestellt und Korrosionserscheinungen im Leitungssystem vermieden.
Nach dieser Aufbereitung sind Umweltchemikalien und Rückstände keineswegs vollständig entfernt; häufig können Schadstoffe – wenn auch in erlaubten Konzentrationen – im Trinkwasser nachgewiesen werden. Trinkwasser ist heute kein »reines« Naturprodukt mehr, sondern vielmehr zu einem »High-Tech-Produkt« geworden.
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