Koffein kommt in Kaffee, aber auch in Tee, Guarana, Mate und Colanüssen vor. 1993 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee in Deutschland 7,4 Kilogramm, das sind rund 900 Tassen im Jahr oder ein halber Liter Kaffee pro Person und Tag. Das entspricht einer Tagesmenge von etwa 20 Gramm Kaffee und etwa 0,3 Gramm Koffein. 12 Prozent der Bevölkerung trinken mehr als fünf Tassen Kaffee täglich, was einer Aufnahme von mehr als 0,5 Gramm Koffein entspricht.
Die tödliche Koffeindosis für den Menschen liegt bei etwa 11 Gramm, eine akute Koffeinvergiftung durch den Genuss von Kaffee kann also ausgeschlossen werden. Regelmäßigen Kaffeetrinkern ist an der chronischen Wirkung geringer Koffeinmengen gelegen. Kopfschmerzen können als schwache Entzugserscheinung auftreten, wenn starke Kaffeetrinker plötzlich den Kaffeekonsum einstellen.
Das Koffein sorgt für die anregende Wirkung des Kaffees auf das Gefäß- und Nervensystem. Durch Anregung des Zentralnervensystems beseitigt es die Müdigkeit und steigert die Arbeitsleistung. Die Herzfrequenz wird durch Koffein unterschiedlich beeinflusst: Mäßige Dosierungen (bis etwa 30 mg/kg Körpergewicht) führen zu einer Verlangsamung, höhere zu einer Beschleunigung des Pulsschlags. Koffein steigert die Kontraktionskraft der Herzmuskulatur in geringem Maße und wirkt leicht wassertreibend.
Untersuchungen ergaben, dass ein täglicher Konsum von sechs Tassen Kaffee kein Risikofaktor für Herzkranzgefäßerkrankungen ist. Die im Kaffee enthaltenen Gerbstoffe hemmen die Resorption von Eisen, da sie schwerlösliche Komplexe bilden. Phenolische Inhaltsstoffe wirken gallentreibend und fördern die Darmperistaltik. Hierzu gehört vor allem die Chlorogensäure, die mit bis zu 15 Prozent in der Trockenmasse des gerösteten Kaffees enthalten ist. Bereits in geringen Mengen stimuliert Koffein die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse.
Das Kaffeegetränk führt zu stärkerer Magensaftsekretion als reines Koffein, was bei magenempfindlichen Personen zu Beschwerden führen kann. Diese Wirkung wird durch seine Röststoffe verursacht und ist daher auch bei koffeinfreiem Kaffee zu beobachten. Ein Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Gesundheitsstörungen wie Diabetes, Leberzirrhose, Bluthochdruck, Schlaganfall und verschiedenen Krebsarten wird in der Literatur widerlegt. Danach besteht in Bezug auf Magenkrebserkrankungen sogar eine antikarzinogene Wirkung des Koffeins. Auszuschließen sei, dass Koffein Gicht oder Magengeschwüre verursache. Der Harnsäuregehalt im Blutserum wird durch Kaffee nicht verändert. Die schlafstörende Wirkung des Koffeins hängt von der individuellen Empfindlichkeit und der aufgenommenen Menge, aber auch von der Konzentration anderer Wirksubstanzen wie Theophyllin und Theobromin ab. Bei 31 von 50 Testpersonen, die eine Stunde vor dem Schlafengehen Kaffee mit 0,2 Gramm Koffein erhalten hatten (das entspricht zwei Tassen Kaffee), wurde eine Verzögerung des Einschlafens beobachtet. Unklar ist allerdings, inwieweit die Röstprodukte des Kaffees hierbei eine Rolle spielen.
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