Das Sortiment von Weinen in »Bioqualität« steigt ständig an. Bei Bioweinen wird auf mineralische Düngung verzichtet, werden widerstandsfähige Rebsorten kultiviert und Nützlinge gefördert. Obwohl der Bioanbau von Weinen damit eine Reihe von Vorteilen für Mensch und Umwelt bietet, kann man auch bei dieser Anbauform einige negative Auswirkungen auf die Umwelt beobachten. So setzen selbst die Ökowinzer Kupferpräparate gegen Pilzkrankheiten ein, wodurch sich Kupfer im Boden anreichert. Auch Netzschwefel wird zur Schädlingsbekämpfung verwendet; dieses Mittel besitzt keine selektive, sondern eine breite Wirkung gegen fast alle Kleinstlebewesen, also auch gegen Nützlinge, und kann beim Menschen unter Umständen Allergien auslösen.
Auf eine Schwefelung können selbst die Biowinzer nicht völlig verzichten, so dass auch die eingesetzten Mengen für Biolandweine auf maximal zwei Drittel der gesetzlich zulässigen Höchstmenge beschränkt wurden. Der Bundesverband Ökologischer Weinbau (BÖW) gibt sich in seinen Richtlinien mit den gesetzlich vorgeschriebenen Richtwerten zufrieden. Auch von der erlaubten Anreicherung des Mostes mit Zucker wird im Ökoweinbau, zumindest in einigen Regionen, Gebrauch gemacht.