„AquAdvantage“-Lachs

Der sogenannte „AquAdvantage“-Lachs ist das erste genveränderte Tier, das von der US-Lebensmittelaufsicht (FDA) zum Verkauf und Verzehr freigegeben wurde. Er wurde bereits in den 1990er Jahren von der Firma „AquaBounty Technologies“ entwickelt und durfte erstmals 2015 ohne besondere Kennzeichnung in den USA verkauft werden. Anfang 2016 beschloss der US-Kongress, dass der Lachs wieder vom Markt genommen werden muss, bis die FDA Vorgaben zur eindeutigen Kennzeichnung des genveränderten Lachses erarbeitet hat. Eine erneute Einführung in den Markt ist für 2019 geplant. In Kanada wurden die „AquAdvantage“-Lachse bereits 2016 als Lebensmittel zugelassen. Die Zucht der Genlachse ist weiterhin nur in spezialisierten Fischfarmen erlaubt, ohne Zugang zu offenen Gewässern. Bislang gab es nur zwei entsprechende Fischfarmen, eine in Kanada und eine in Panama.(eurofins) Im April 2018 wurde in Albany eine Fischfarm berechtigt die Genlachse zu züchten. Die Zucht soll jährlich bis zu 1200 Tonnen produzieren. (transgen)

In das Genom von Lachsen wurden zwei Gene anderer Fischarten übertragen. Ein Gen eines Königslachses für schnelleres Wachstum und höheres Gewicht und ein Temperatur-Regulationsgen eines Aales, was es dem Lachs erlaubt auch in kalten Gewässern zu überleben und dort weiterhin Wachstumshormone zu produzieren. Die modifizierten Lachse erreichen bereits nach 18 bis 20 Wochen ihr Schlachtgewicht, herkömmliche Lachse brauchen dafür ungefähr doppelt so lange.

Es gibt jedoch viele Kritiker des genveränderten Lachses. Sie befürchten, dass der Lachs kleinere, lokale Fischpopulationen gefährden und sogar verdrängen könnte, wenn er aus den Zuchtanlagen entkommen würde. Außerdem seien die Langzeiteffekte von genveränderten Lebensmitteln noch nicht genügend erforscht um solche Produkte bedenkenlos zu vermarkten.

Der Genlachs soll als „weltweit nachhaltigster produzierter Lachs“ vermarktet werden. Nachhaltig deshalb, da er schnell wächst und deshalb ein Viertel weniger Futter benötigt als konventionelle Lachse. Es sollen auch keine Impfstoffe und Antibiotika eingesetzt werden (transgen). Inwieweit dies allerdings in der Zukunft beibehalten wird, muss man sehen!

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