Inzwischen werden viele Lebensmittel mit zuckersüßem Glukosesirup gesüßt. Dieser wird aus stärkehaltigen Pflanzen wie
Mais, Maniok oder Weizen gewonnen. Das Verfahren ist denkbar einfach: Durch das Kochen pflanzlicher Stärke mit Säure entsteht ein zuckriger Sirup.
Um das Verfahren rentabler zu machen, werden seit Ende der siebziger Jahre Enzyme eingesetzt, die die Aufgabe der Säure in diesem Prozess übernehmen. Weißer kristalliner Zucker wird so zwar nicht gewonnen, jedoch verschiedenste Sirupe, die sich für die Herstellung einer ganzen Palette von Lebensmitteln eignen. Man verwendet diese Sirupe bei Süß- und Backwaren, Obstkonserven, Konfitüren und Erfrischungsgetränken. Große Mengen Sirup wurden vor allem von der Getränkeindustrie abgenommen.
Wo rentabel mit Enzymen produziert werden kann, bleibt auch die Gentechnik nicht lange außen vor. In den USA wurde bereits 1984 ein Genehmigungsantrag für gentechnisch hergestellte Amylasen (stärkeabbauende Enzyme) gestellt. Später folgten Anträge für optimierte Schimmelpilzkulturen, die sogar noch produktiver waren. Durch diese Entwicklung hat sich die Situation in den Ländern des Zuckerrohranbaus erheblich verschlechtert. Allein in den USA wird ein Drittel des Zuckermarktes von Sirupen beherrscht.