Dem Bieneninstitut Münster und der Westfälischen Wilhelm-Universität ist es gelungen, Bienen gentechnisch so zu manipulieren, dass sie ein giftiges Sekret gegen den parasitären Befall von Milben entwickeln.
Den Bienen wurde ein Gen der Tomate in das Erbgut implantiert, das ein gegen Milben wirksames Alkaloid produziert, ohne der Biene selbst zu schaden oder Rückstände im Honig zu hinterlassen. Bisher wurden diese Versuche in geschlossenen Räumen unter hohen Sicherheitsstandards durchgeführt, doch Freilandversuche sind nur noch eine Frage der Zeit. Welche Risiken eine Freisetzung bergen kann, haben Erfahrungen mit der afrikanischen Honigbiene in den vergangenen 30 Jahren gezeigt. 1957 wurden einige Völker dieser Spezies zu Versuchszwecken nach Brasilien gebracht. Dort entkamen sie, kreuzten sich mit einheimischen Bienen und zeugten Nachkommen, die extrem aggressiv waren.
Nicht nur, dass die heimischen Bienenpopulationen von diesen »neuen« Bienen bekämpft und vernichtet werden, auch Menschen werden immer häufiger von aggressiven Bienenschwärmen angegriffen. Im Zuge ihrer 30jährigen Wanderschaft steht diese neue Bienenart mittlerweile an den Grenzen der Vereinigten Staaten. Große Ausfälle in der Obstproduktion und bei der Honiggewinnung werden befürchtet, sollten einige wenige Exemplare der neuen Bienenart die einheimischen Bienen verdrängen.