Erstmals wurde sie im 15. Jahrhundert in der chinesischen Literatur erwähnt, und wahrscheinlich diesem Umstand verdankt sie auch ihre Bezeichnung als „chinesische Stachelbeere“. Obwohl sie eigentlich aus Asien stammt, ist die Kiwi zur Nationalfrucht Neuseelands avanciert. Eine Lehrerin hat die Frucht 1902 von einem China-Urlaub nach Neuseeland gebracht.[1] 1906 hat man in Neuseeland begonnen, Kiwis zu züchten und anzubauen, exportiert wurden die Früchte allerdings erst Mitte der fünfziger Jahre.
Die Kiwi enthält mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen, sie enthält ferner Vitamin E und fast so viel Kalium wie die Banane, liefert Ballaststoffe und kommt dabei auf nur 61 Kalorien pro 100g. Eine große ausgereifte Frucht deckt den Vitamin C-Gehalt eines Erwachsenen. Kiwis sind das ganze Jahr über im Deutschen Supermarkt zu finden. Die Deutschen verzehren im Durschnitt 1,5 kg Kiwis pro Kopf und belegen somit Platz vier in der Welt.[2] 2015 wurden ca. 106.738 Tonnen Kiwis nach Deutschland importiert, wovon die Meisten mit 63,8% aus Italien stammten. Neuseeland belegte mit 20,2% lediglich den zweiten Platz.[3]
Es gibt ca. 50 verschiedenen Kiwi-Sorten von denen „Hayward“ die beliebteste und ertragreichste ist. (vgl. Fußnote 1) Die Kiwi wird, ähnlich wie beim Weinbau, in Pflanzreihen angebaut. Sie ist eine strauchartige Kletter- und Rankpflanze, die wie ein Rebstock gezogen wird. Die ersten Früchte können nach etwa fünf Jahren geerntet werden. Danach kann ein Stock jährlich bis zu 70 kg Kiwis liefern. Die neuseeländischen Kiwibauern setzten sich über die Mindeststandards der EU hinaus und vermeiden konsequent Monokulturen um das natürlich Gleichgewicht der Plantagen zu halten.
Seit Ende 2008 regelt eine EU-Verordnung, welchen Reifegrad eine Kiwi haben muss, damit sie verpackt werden kann. Der so genannte Brixwert, eine Maßeinheit für die lösliche Trockensubstanz, gibt darüber Auskunft; er muss mindestens 6,2 betragen. Nur wenn dieser Brixwert eingehalten wird, entwickelt die Kiwi bei normalen Lagerbedingungen ihr volles Aroma, eine optimale Fruchtfleischqualität und den typischen Geschmack. Kiwis werden hartreif geerntet und reifen bei Raumtemperatur noch drei bis vier Tage nach. Werden die Kiwis zu früh geerntet, sehen sie zwar äußerlich einwandfrei aus, werden aber nie die Qualität und den Geschmack einer zum optimalen Zeitpunkt gepflückten Kiwi erreichen. Je nach Gewicht und Qualität werden sie in die drei Güteklassen der EU eingeordnet.[4] (vgl. Fußnote 1)
[1] https://sidetracksnz.wordpress.com/2011/07/22/warum-heist-die-kiwi-kiwi/
[2] http://biohandel-online.de/HTML/praxis/20070401basiswissen.pdf
[3] https://www.bmel-statistik.de/fileadmin/user_upload/monatsberichte/AHT-0033419-0000.pdf
[4] https://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/DE/Ernaehrung-Lebensmittel/Vermarktungsnormen/VermarktungsnormenObstGemuese/EG_Vermarktungsnormen/Kiwis.pdf?__blob=publicationFile&v=3
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