Herkunft und Botanik

Die wichtigsten Teeanbauländer sind heute China, Indien, Sri Lanka, Kenia, Indonesien und Japan. Das größte Teeanbaugebiet Fujian der Welt liegt an der Südküste Chinas. Die Weltproduktion von Tee liegt bei rund 5,2 Millionen Tonnen jährlich [1]. In Deutschland werden pro Jahr etwa 57.000 Tonnen Tee eingeführt; der Gesamtinlandsverbrauch liegt bei rund 19.000 Tonnen (2016). Der durchschnittliche Deutsche trinkt rund 28 Liter im Jahr. Den meisten Tee weltweit trinken die Ostfriesen mit rund 300 Liter pro Kopf jährlich[2].

Teeproduktion (in Tonnen) Davon Exporte (in Tonnen)
Welt gesamt 5.200.324 1.757.337
China 2.230.000 324.956
Indien 1.191.000 214.000
Kenia 399.210 379.139
Sri Lanka 328.961 301.423
Indonesien 129.293 65.000

Quelle: Annual Bulletin of Statistics, ITC, London 2015/2016 *Tea Directorate (former: Tea Board of Kenya)

 

Der Teestrauch ist ein Baumgewächs und gehört zur Gattung der Kamelien. Er ist eine immergrüne Pflanze mit gezahnten, dunklen und lederartigen Blättern. Die Blüte ist unscheinbar weiß bis rosa, die Frucht klein mit harter Schale, vergleichbar der Haselnuss. Erst nach vier bis fünf Jahren liefern die Stecklinge gute Erträge. Von den 300 bis 400 Trieben einer Pflanze werden in der Regel nur die jüngsten Blätter und die kleine Knospe gepflückt. Für einen guten Tee nimmt man nur die Blattknospen und die beiden jüngsten Blätter jedes Triebes. Die Anzahl der Ernten pro Jahr hängt von der Höhenlage und dem Klima ab.

Gute Qualitäten sind je nach Anbaugebiet zu unterschiedlichen Jahreszeiten zu erzielen. Ein weiteres Qualitätskriterium hängt mit der Sorgfalt der Pflückauslese zusammen. Maschinelles Ernten mindert die Teequalitäten, steigert dafür aber die Ausbeute.

 

 

 

Teesorten und -mischungen mit ihren Geschmacksnoten

Assam-Tee Kräftiger Tee mit dunkler Farbe aus Assam (Indien) Würzig, Geschmack wird auch von hartem Wasser wenig beeinflusst
Autumnal-Tee Tee aus Assam und Darjeeling, der im Herbst geerntet wird Geschmack je nach Mischung von fein-blumig bis würzig
Ceylon-Tee Tees aus Sri Lanka, goldfarben im Aufguss Herb-aromatisch, Geschmack wird auch von hartem Wasser wenig beeinflusst
Ceylon-Mischung (Blend) Auslese verschiedener Ceylon-Tees Mildes blumiges Aroma
Chinesischer Tee Tees aus China, die meist mit Jasmin-, Orangen-, Pflaumen- oder Rosenblüten gemischt werden Je nach Art der zugesetzten Blüten
Darjeeling-Tee Hochwertiger indischer Hochlandtee, helle Farbe Feinzartes blumiges
Aroma, benötigt weiches Wasser
Englische Mischung (Blend) Mischung aus Ceylon-Tees und Indien-Tees Geschmack je nach Mischung
Holländische Mischung (Blend) Java- und Sumatra-Teemischungen Verschiedene
Geschmacksrichtungen
Indischer Tee Herkunftsbegriff, der sich auf den indischen Kulturkreis, nicht auf das Staatsgebiet bezieht Verschiedene
Geschmacksrichtungen
Kenia-Tee Anbaugebiete in Afrika, extrem gerbsäurereiche Tees Verschiedene
Geschmacksrichtungen
Ostfriesische Mischung (Blend) Mischung aus indischen und indonesischen Tees Kräftiges Aroma
Russischer Tee Tee aus den ehemaligen Staaten der UdSSR, oft geräuchert Kräftiges Aroma
Russische Mischung (Blend) Mischung aus Tees von Ceylon, China und Darjeeling (ist kein russischer Tee!) Mildes, blumiges Aroma

Quelle: Vollmer 1990 / Arndt 1991

 

Schwarze Teeblätter sind ein Zeichen für einen zu langen Welkprozess; grüne und schwarze Blätter in einer Packung deuten auf eine weniger gute Mischung hin. Haben die Blätter dagegen helle Spitzen und einen frischen, lebendigen graugrünen Ton, dann kann man von einer hohen Qualität ausgehen. Der große Unterschied in den Teequalitäten führt zu großen Preisunterschieden. Der durchschnittliche Preis von Tee im Welthandel beträgt 3,25 US Dollar pro Kilogramm (Stand: Oktober 2017)[3].

Im Allgemeinen kann man sagen, dass die richtige Mischung verschiedener Sorten den optimalen Geschmack, die Farbe, Frische und Stärke eines Tees ausmacht. Neben den Japanern gehören die Deutschen zu denjenigen Teetrinkern, die einerseits hohe Qualitätsansprüche an  Tee stellen, aber gleichzeitig rund 40% des konsumierten Tees aus Teebeuteln aufgebrühen. Häufig geben sich die Konsumenten mit minderwertigen Teequalitäten zufrieden, was in den Anbauländern dazu führt, dass der Erzeuger wenig auf gute Teequalität achtet.[4]

Eine sichere Methode der Qualitätsprüfung von Tee ist das Verkosten durch spezialisierte Teetester. Trotz intensiver Suche nach den für die Qualität des Tees wesentlichen Inhaltsstoffen mit chemisch-analytischen Methoden kann auf die Fähigkeiten von Teetestern bis heute nicht verzichtet werden.[5] Die meisten Teesorten, die auf den Markt kommen, sind das Ergebnis einer ausgewogenen Mischung verschiedener Anbaugebiete und Qualitäten. Nur so können über Jahre hinweg in ihrer Zusammensetzung und ihrem Geschmack konstante Teesorten angeboten werden.

 

Teesortierungen

Blatt-Tee – unzerkleinerte Blätter
Flowery Orange Pekoe (FOP) Tee aus der obersten Blattknospe und dem ersten Blatt des Triebes, ergibt feinste Sortierungen
Tippy Golden Flowery Orange Pekoe (TGFOP)

Golden Flowery Orange Pekoe (GFOP)

TGFOP und GFOP weisen auf einen besonders hohen Anteil Knospen (Fine Tippy) oder besonders schöne und viele goldfarbige blütenartige Blattknospen (Golden Flowery) hin
Orange Pekoe (OP) Knospe sowie erstes und zweites Blatt des Triebes werden für die Orange-Pekoe-Sortierung verwendet (Orange = niederländische Oranien; Pekoe = flaumiges Blättchen)
Pekoe (P) Knospe sowie erstes, zweites und drittes Blatt des Triebes werden für Pekoe-Sortierungen verwendet
Pekoe Souchong (PS) Knospe wird mit dem gröbsten Blattgut des Triebes verarbeitet, der Aufguss wird meist dünn
Broken-Tee –zerkleinerte Blätter
Flowery Broken Orange (FBOP) Feinste aromatische Sortierung kleiner Teeblätter, sauber gearbeitet, gut gerolltes Blatt mit vielen Knospen
Broken Orange Pekoe (BOP) Hauptsortierung der Broken-Tees, gut gearbeitet, mit weniger Knospen als FBOP
Broken Pekoe (BP) Aus dem gröbsten Blatt herausgeschnitten,
enthält viele Blattrippen, sehr kräftige Tassenqualität (Teebeutel)
Broken Pekoe Souchong (BPS) Tee aus grobem Blattgut, dünner schwacher
aromatischer Aufguss

 

 

[1] http://www.teeverband.de/fileadmin/user_upload/WFT_2017_DE.pdf

[2] http://www.teeverband.de/fileadmin/user_upload/WFT_2017_DE.pdf

[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/385675/umfrage/preis-von-tee-im-welthandel/

[4] N.N.:Tee; in:natur,12/93, S.61ff.

[5] Sanderson,G.W.: Black Tea Aroma and Ist Formation; in: Drawert, F.: Geruchs- und Geschmacksstoffe, Internationales Symposium, Nürnberg 1975, S. 67

Veröffentlicht in G - M, H und verschlagwortet mit , , , .

Ein Kommentar

  1. Pingback: Tee und Kräutertee – Chemie in Lebensmitteln – KATALYSE Institut

Kommentare sind geschlossen.