Im botanischen Institut der Universität Hamburg wurden Kartoffeln Gene eingepflanzt, die ihnen eine Resistenz gegen die Erreger der Pflanzenkrankheiten Schwarzbeinigkeit und Knollennassfäule verleihen sollen. Für 1993 war bereits ein Freilandversuch geplant, den jedoch eine dortige Bürgerinitiative verhinderte.
1993 wurden in Northeim, Niedersachsen, vom Berliner Institut für genbiologische Forschung zwei genmanipulierte Kartoffelsorten freigesetzt. In einer war ein Hefegen eingebaut worden, welches das Größenwachstum der
Kartoffel reguliert und die Erträge um zehn bis dreißig Prozent steigern soll. Doch nicht nur der Ertrag steht im Vordergrund gentechnischer Forschung, auch mit der qualitativen Zusammensetzung der Kartoffel wird dahingehend experimentiert, ob sich aus entsprechend manipulierten Kartoffeln Chips, Fritten oder essbares Verpackungsmaterial besser herstellen lassen.
Die Wirtschaftlichkeit solcher Produkte wird wesentlich durch die Eigenschaften des Kartoffelrohstoffs bestimmt, wie Ernteertrag, Trockensubstanzgehalt, Lagerfähigkeit, Gehalt an reduzierenden Zuckern, äußere Qualität, Farbe und Konsistenz. Auch das Max-Planck-Institut in Köln hat 1994 eine Freisetzung für genmanipulierte Kartoffeln angemeldet und durchgeführt. Bis 1992 hat es nach Angaben der OECD weltweit 127 Freisetzungen mit genmanipulierten Kartoffeln gegeben.
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