1937 stellte der Chemiker Sweda fest, dass seine Zigarette, die er kurz auf dem Labortisch abgelegt hatte, süß schmeckte. Die Zigarette konnte nur mit Resten einer von ihm synthetisierten Verbindung in Kontakt gekommen sein. Er fand heraus, dass für den süßen Geschmack das Natriumsalz der Cyclohexylsulfaminsäure, heute als Cyclamat bekannt, verantwortlich war.
Cyclamat ist wie Saccharin auch zum Backen und Kochen geeignet und etwa 35mal süßer als Zucker. Cyclamat hat nicht den starken Beigeschmack des Saccharins. Der Süßgeschmack setzt schnell ein und verliert sich schnell wieder. Nichtresorbierbare Anteile können von den Bakterien der Darmflora zu Cyclohexylamin abgebaut werden, dem Ausgangsstoff der Cyclamatherstellung. Aufgrund der geringen Süßkraft wird Cyclamat häufig in Mischungen mit Saccharin eingesetzt.
In den USA ist Cyclamat seit 1969 verboten. Auch in Großbritannien, Japan und Frankreich darf es nicht verwendet werden, da im Tierversuch mit Ratten (5 Prozent Cyclamat im Futter) ein erhöhtes Auftreten von Blasentumoren beobachtet wurde. Als vorläufiger ADI-Wert für Cyclamat wurde 11mg/kg Körpergewicht festgelegt. Für einen Erwachsenen entspricht das einer Cyclamatmenge, die bezüglich ihrer Süßkraft etwa 30 Gramm Zucker ersetzt.
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