Schadstoffglossar V – X

Vinylchlorid

In Deutschland werden jährlich rund 1.200 bis 1.500 Tonnen dieses chlorierten Kohlenwasserstoffs hergestellt. Vinylchlorid ist die monomere Ausgangssubstanz für die Herstellung ( Polymerisation ) des Kunststoffs Polyvinylchlorid ( PVC ). Es ist ein farbloses, giftiges, leichtentzündliches Gas mit schwach süßlichem Geruch. Lange Zeit galt Vinylchlorid als wenig giftig. Chronisch toxische Wirkungen mit Schädigungen der Leber und Speiseröhre wurden Anfang der 60er Jahre erstmals beobachtet. Vinylchlorid wird im Organismus nicht angereichert, seine Abbauprodukte Chlorethylenoxid und Chloracetaldehyd gelten aber als krebserzeugend. Auch erbgutschädigende und embryotoxische Wirkungen wurden beschrieben.
Nach einer Vorschrift des Bundesgesundheitsamtes muss der Gehalt an freiem Vinylchlorid in PVC unter 1 Milligramm je Kilogramm PVC liegen, damit es für Lebensmittelverpackungen verwendet werden darf. Weiterhin darf kein messbarer Anteil der monomeren Vinylchloridreste in das Lebensmittel übergehen. PVC-Folien werden wegen ihrer Sauerstoffdurchlässigkeit zur Verpackung von Fleischstücken verwendet. Im Süßwarenbereich werden immer noch einige Packungseinsätze (Trays) aus PVC hergestellt. In Italien und Spanien sind sogar noch PVC-Getränkeflaschen auf dem Markt.

Stand: September 2010

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