Schwermetalle in Muttermilch

Unter den Schwermetallen sind Blei, Cadmium und Quecksilber in der Muttermilch nachweisbar. Sie haben im menschlichen Organismus keine physiologischen Funktionen, sondern können auf unterschiedliche Weise zu Gesundheitsschädigungen führen.

Der Grund liegt darin, dass Schwermetalle im Körper stabile Verbindungen mit Enzymen bilden und diese so in ihrer Funktion ausschalten. Im Falle von Blei sind vor allem das Nervensystem, die Nieren und das blutbildende System betroffen. Ferner werden auch Wachstumsstörungen bei erhöhter Bleiexposition beobachtet. Ist ein Säugling einer Bleibelastung über die Nahrung ausgesetzt, nimmt er die mehrfache Menge des schädlichen Schwermetalls auf wie ein Erwachsener. Cadmium verursacht Nierenschäden, Anämien und Fortpflanzungsstörungen. Die Wirkungen von Quecksilber sind denen von Cadmium sehr ähnlich. Hinzu kommen noch nervöse Störungen wie die Beeinträchtigung und Einengung des Gesichtsfeldes, Schwerhörigkeit, Ataxie und Sprachstörungen.

In Muttermilch ist mit Blei und Quecksilber in Form ihrer organischen Verbindungen zu rechnen, da diese durch ihre gute Fettlöslichkeit ins Milchfett übergehen können. Die Bleigehalte in Muttermilch sind rückläufig, so dass die von der Weltgesundheitsorganisation ausgegebenen tolerierbaren Aufnahmemengen nur in Ausnahmefällen überschritten werden. Hierbei war Milch von Müttern aus dem ländlichen Raum noch deutlich weniger belastet als die von Stadtbewohnerinnen.

Die Belastung durch Cadmium und Quecksilber ist in den letzten Jahren wenig zurückgegangen, entsprechend finden sich hiervon beachtliche Gehalte in der Muttermilch. Schwangeren und stillenden Müttern wird geraten, das Rauchen auch im Hinblick auf die Cadmiumaufnahme einzustellen. Bei Quecksilber ist die Gefahr einer Konzentration während der ersten Stilltage am größten, in reifer Muttermilch fallen die Quecksilbergehalte stark ab. Auffällig war hier, dass die höchsten Werte in der Milch von Frauen gefunden wurden, die häufiger Fisch essen.

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